Kunst & Bau Wettbewerb am Löwencenter

Bericht zur Jurierung vom 3. März 2021

Die Jury traf sich am Mittwoch, 3. März 2021 um 14 Uhr im Innenhof des Löwencenters und besprach alle 14 geprüften und freigegebenen Eingaben gründlich. Unter der Leitung von Florian Paul Koenig wurde jede Eingabe eingehend betrachtet, diskutiert und bewertet.

Das Konzept und Aspekte wie die Verbundenheit zum Ort, Schaffung einer Atmosphäre, Zurückhaltung des Werkes, zu erwartende Akzeptanz der AnwohnerInnen über längere Zeit, Machbarkeit und Sicherheit wurden spezifisch diskutiert und hervorgehoben.

Folgende drei Projekte haben die Jury einstimmig überzeugt:

Platz 1:             Angelika Walthert, «Palm-Beach»

Platz 2:             Hubert Hofmann, «Caspars Sicht (Albedo)»

Platz 3:             Charlie Lutz, «und morgen wieder»

Alle andere Beiträge sind ohne Rang. Die Jury bedankt sich bei allen teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler für die vielseitigen und spannenden Projektideen.

Realisierung des Siegerprojekts

Die AuftraggeberIn lässt nun das, von der Jury prämierte Projekt, vertieft überprüfen. Es werden notwendige Abklärungen zur Realisierbarkeit gemacht. Insbesondere ist eine verbindliche Stellungnahme eines Bauingenieures zur Langlebigkeit der Betonmauer aufgrund der Einritzung der Zeichnung zu erstellen. Sollte diese Stellungnahme negativ ausfallen, hält sich die AuftraggeberIn die Möglichkeit offen, auf das zweitplatzierte Projekt zurückzugreifen. Sollte auch dieses Projekt nicht realisierbar sein, wird das drittplatzierte Projekt geprüft.

Zusammensetzung der Jury

  • Alexandra Blättler, Sammlungskonservatorin Kunstmuseum Luzern
  • Jean Wey, Vertreter der Miteigentümerschaft
  • Matias Müller, Vertreter der Miteigentümerschaft
  • Ruth Kurmann, TGS Architekten AG
  • Markus Belser, Löwen Bau und Betriebs AG

1. Rang: «Palm-Beach» von Angelika Walthert

Das Projekt «Palm-Beach» von Angelika Walthert überzeugte die Jury aufgrund der Herleitung der Idee und der Verortung des Projekts am Ort. Ganz in der Nähe des Löwencenters wurden im 19. Jahrhundert Steinbrüche betrieben und Sandstein abgebaut. Der mit Spritzbeton überdeckte Sandstein im Innenhof bietet daher eine reichhaltige Referenz für das Kunstwerk. Auch in der Betrachtung und Bearbeitung der Betonmauer überzeugt das Projekt von Angelika Walthert. Die Mauer wird untersucht und in die Entstehung des Werkes / der Zeichnung miteinbezogen. Somit wird die Betonmauer nicht versteckt, sondern involviert. Eine angenehme, interessante und doch zurückhaltende Atmosphäre soll durch eine Lasur mit Muschel-Pearl Farbe erzeugt werden. Die Jury erwartet von diesem zurückhaltenden und feinfühligen Projekt, dass es den AnwohnerInnen über lange Zeit Freude bereiten wird. 

2. Rang: «Caspars Sicht (Albedo)» von Hubert Hofmann

Das Projekt «Caspars Sicht» von Hubert Hofmann überzeugte die Jury aufgrund der Fokussierung auf den mit Spritzbeton überdeckten Sandstein. Die Sanierung und Überarbeitung des Felses mit Kalk verleiht dem Ort eine angenehme und ruhige Atmosphäre. Dass bei diesem Projekt die Wand unbehandelt bleibt, wurde sehr positiv wahrgenommen. Die Jury erwartet, dass aufgrund der Strahlkraft des Kalkes der Blick von der Wand abgewendet wird, ohne die Betonwand verstecken zu müssen. Auch bei diesem Projekt erwartet die Jury, dass es den AnwohnerInnen über lange Zeit Freude bereiten wird. Als kritischer Punkt nennt die Jury die Verschmutzung des Kalkes durch, vom darüber liegenden Trottoir, fallenden Dreck. Die Frage nach dem Wartungsaufwand blieb ungeklärt.

3. Rang: «und morgen wieder» von Charlie Lutz

Das Projekt «und morgen wieder» von Charlie Lutz überzeugte die Jury aufgrund der Einzigartigkeit der Idee, mit Armierungseisen eine filigrane Zeichnung auf die Betonwand zu zeichnen. Die Reduktion auf ein rustikales Baumaterial wurde von der Jury sehr positiv wahrgenommen. Auch die Bearbeitung der Zeichnung mit fluoreszierender Farbe, sodass diese in der Nacht glüht, sprach für dieses Projekt. Der Bezug zur aktuellen Pandemie wurde kontrovers diskutiert. Die religiös anmutende Gestaltung der Personengruppe war für die Jury ein Argument gegen das Projekt.    

Alle weiteren Eingaben sind ohne Rang


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